Mystical Layers Of Colors  - Die Suche nach Horizonten ohne Grenzen

 

Das Eintauchen in Farbe, das intensive Empfinden von Farbe, das jedoch nie unkontrolliert wird, ist mehr als nur ein Schwelgen in Technicolor. Es ist eine Hingabe an die Kraft der Farben, ein farbiges Begreifen. Das leuchtende, teils ungewöhnliche Kolorit brennt sich ins Gedächtnis ein, ist inspirierend und intensiv; mystisch zugleich.

 

Michael Nonn, Jahrgang 1962, gebürtig aus Hannover, geht bewußt seinen eigenen Weg. Schule, das Studium der Geo- und Wirtschaftswissenschaften, in München die Laufbahn als erfolgreicher Manager in der Mikroelektronik – alles scheint vorprogrammiert, gradlinig und erfolgsorientiert.

Doch seit der Kindheit war da auch schon immer die Kunst, die ihn reizte und nicht mehr losließ. Unterschiedliche Techniken hatte Michael Nonn schon früh bei einem anerkannten Restaurator kennengelernt und ausprobiert. Seine ersten Werke hat er allerdings später in einem dramatischen Akt im Kamin verbrannt. Seit 1986 präsentiert er seine Werke in Ausstellungen im In- und Ausland. Seit 1990 unterhält er ein Atelier in Schloß Weyhern bei München. 1994 wird die Passion endgültig zur Profession. Nur die Kunst zählt.

Die folgenden Wirkungsstätten in Hannover, später Aachen werden zu einer Art Gesamtkunstwerk und Teil seines gesamtheitlichen Konzeptes: Die Ausgestaltung auch der Privatbereiche verwandelt einfachen  Raum in Kunstraum. Die von Michael Nonn durchgeführten Veranstaltungen öffnen diesen Kunstraum und machen eine Kommunikation möglich, die für den Künstler Teil seiner Auseinandersetzung ist.

Die Faszination der Oberfläche, der Textur und Struktur, die häufig auch zum Ideenträger werden, lassen immer wieder den Geowissenschaftler durchscheinen. Das Interesse an der Natur und die Auswirkung menschlicher Einflußnahme sind Antriebsfedern seines Schaffens. Menschliches Verhalten – heute und damals – erregen sein Gemüt: Sensibles bisweilen intuitives Erspüren hält sich dabei mit einer intellektuellen Kühle die Waage. Vorkommende serielle Elemente und verschiedene Variationen stehen für das moderne  Bedürfnis, alles in bestimmte Schubladen zu ordnen, dann wieder hervorzuholen, neu zu verwenden …

Nichts stört ihn mehr als Grenzen – The Future Has No Limits lautet der Titel eines Bildes. Immer wieder sucht er Horizonte, aber sie sind nie eine Begrenzung, sondern das ruhende Element, daß aber auch Symbol ist, zu neuen Horizonten aufbrechen zu wollen/ zu müssen. Ausschnitthaftes sowie die Repitition lassen eine gewisse Plakativität entstehen. Überblendungen, teils bewußt als Ausdrucksmittel eingesetzt, teils ein intuitiver Prozess, zeigen Eindringlichkeit, Vielschichtigkeit, Vitalität; Überlagerungen von Gedankengängen zeigen den Weg, die Entwicklung.

Immer wieder ist es der Umgang mit unterschiedlichen Materialien, der einen neuen Weg auslöst. Misch- und Collagetechniken herrschen vor. Kraftvolles steht neben feinfühligen Gedanken. Die intensive Farbigkeit zieht den Blick auf sich und läßt niemanden außen vor.

Über die Jahre sind verschiedene Werkgruppen entstanden.

Heute arbeitet Michael Nonn in Langenhagen bei Hannover.